Der Klassiker, wenn sonst nichts geht am Wallberg, einfach mal Richtung Osten fliegen.
Wettervorhersage: DHV: Thermik: Mäßige, starke Frühjahresthermik am Nachmittag mit gerade noch guter Basishöhe. Signifikanter Nordwestwind, der signifikante (möglicherweise starke) Windbedingungen schafft. Wind: Schwacher bis mäßiger Nordwestwind, vor allem am Nachmittag, lokal deutlich stärker.
XCTherm: ab 11:00 Uhr 1,5 m/s ab 12:00 Uhr 2,5 m/s, Thermikende um 18:30 Uhr.
Windy: Westen 15 km/h, Steigung -0,6 °C/100 m.
Planung: Es wurde ein flaches Dreieck geplant, zuerst nach Westen und dann nach Osten und zurück.
Lufträume: im geplanten Luftraum nicht geprüft, da unkritisch.
Aufstieg: Aufstieg über die Sommerroute, weitgehend schneefrei, nur Schnee im Gipfelbereich, Schneeketten waren nicht erforderlich.
Start: Von der Alm Start in nordwestliche Richtung, keine Probleme, da der Wind gut war. Viele Piloten am Startplatz, darunter eine Flugschule.
Flug: Ich hatte geplant, zuerst nach Westen zu fliegen, aber der starke Nordwestwind machte sich in der Luft bemerkbar, sodass ich meinen Plan, ein flaches Dreieck zu fliegen, schnell aufgab. Am Anfang war es etwas schwierig hochzukommen, um den Sprung zum nächsten Gipfel zu wagen, aber auf 2100 m ging es Richtung Wasserspitz. Dort angekommen hatte ich zwischen Bodenschneid, Rinnerspitz und Wasserspitz mit heftiger Thermik zu kämpfen, die auch schwer zu zentrieren war. Es dauerte ca. 25 Minuten, bis ich endlich auf ca. 2000 m in Richtung Brecherspitz und ohne langen Stopp zum Jägerkamp/Nagelspitze weiterflog. Hier wurde die Thermik merklich sanfter. Ich ging über die Heissenplatte zum Seebergkopf, wo ich an der Westflanke langsam nach achtern aufsteigen konnte. Im weiteren Verlauf der Bergkette flog ich vom fast 1600 m hohen Seebergkopf weg in der Hoffnung, am Vogelsang wieder an Höhe zu gewinnen, was mir auch an der Westflanke gelang. Am Schrenkenkopf blies ich es wieder, anstatt wieder nach Westen zu fliegen, flog ich mit wenig Höhe weiter nach Osten in der Hoffnung, dort Thermik zu finden. Südlich vom Regauhof versuchte ich eine halbe Stunde lang, mich erfolglos aus dem Tal herauszukämpfen.
Landung: Ich landete dann auf der großen Wiese bei einem Bauernhof, mit der Befürchtung, dass ich noch in Lee landen könnte. Der Hofbesitzer wies mich freundlich darauf hin, dass er es nicht mag, wenn man auf seiner Wiese landet, ich erklärte ihm, dass ich leider keine andere Wahl habe. Per Anhalter bin ich dann über Bayrischzell direkt nach München gefahren, was trotz Corona sehr gut geklappt hat. Ich habe das Auto am nächsten Tag mit dem Zug abgeholt.
Fazit: Aufgrund des starken Windes war es von Anfang an aussichtslos, ein Dreieck zu fliegen. Andere Piloten haben bereits einen One-Way-Flug geplant. Windgeschwindigkeiten von 15 km/h in Kombination mit den vorhergesagten Steigungen sind mit Vorsicht zu genießen.
Flugdetails: DHV-XC