Peter Waldner – Hike + Fly

Du betrachtest gerade Peter Waldner – Hike + Fly

Schon seit einigen Jahren greift das Hike and Fly Fieber um sich. Durch immer leichtere Materialien ist das auch für den nicht durch trainierten à la Chrigel Maurer machbar. Einer, der versucht jedem Mann oder Frau das Hike and Fly näherzubringen ist Peter Waldner, ob mit der Organisation von Hike and Fly Wettbewerben, das zur Verfügung stellen einer Wettbewerbs-App oder seinem Hike and Fly YouTube-Kanal. Warum er trotzdem die Ruhe und Stille eines Hike and Flys abseits des Trubels genießt und was die Faszination dieser Spielart unseres Sports für ihn ausmacht, erklärt er im Interview.

Hike and Fly

Ad Nubes: Peter, was macht für dich Faszination Hike and Fly aus?

Peter: Ja, das ist eine gute Frage. Ich finde das wahnsinnig schwer zu sagen, ich bin früher schon viel in die Berge gegangen und hatte zunächst keine Faszination vom Fliegen, ich habe immer nur die Leute gesehen, mit den Autos da rumzukurven und schwerem Equipment. Ich habe dann mal einen Flug gemacht und plötzlich habe ich gedacht, komm, das kannst du irgendwie kombinieren, deine Leidenschaft für die Berge mit dem Fliegen und dann hat es mir richtig die Ärmel reingezogen und ich wollte schon während der Schule am liebsten so einen superleichter Schirm haben. Mein Fluglehrer hat mir dann gesagt, nein, das geht nicht, du musst einen robusten nehmen.

Ad Nubes: Wer war das gewesen?

Peter: Der Urs Lötscher, vielleicht kennst du den, der hat Bücher geschrieben, das ist ein alter Haudegen hier in der Schweiz.

Ad Nubes: Wann war das gewesen? Welches Jahr?

Peter: Ich habe das vor etwa 15 Jahren gemacht.

Ad Nubes: Das war noch vor dem Hype, kann man sagen.

Peter: Aber damals gab es schon die ersten Singleskin Schirme. Die haben mich dann auch total fasziniert, aber ich habe dann auch gemerkt, dass gerade das Hochalpine Fliegen dann doch auch bisschen schwieriger ist. Da muss man sich bisschen besser auskennen, ist mir dann klar geworden. Ich habe ein paar Mal meinen Schirm von den hohen Bergen auch wieder runtergetragen , aber mittlerweile geschieht das seltener.

Die ersten Rennen habe ich in Frutigen, da wo auch Chrigel wohnt, gemacht und da habe ich gleich gewusst, das ist es, das lässt mich nicht mehr so schnell los. Das ist auch ein bisschen Bauchsache. Ich finde, du bist auf dich selber gestellt. Ich und die Natur oder du und die Natur. Manchmal hat man keinen, der dir Tipps gibt, du musst einfach selber entscheiden und dann liebe ich die Ruhe, ich liebe die einsamen Startplätze. Und ich liebe auch das Gefühl der Höhe, das du dir erarbeitet hast. Die hast du ja mit den eigenen Beinen erarbeitet, das finde ich irgendwie schön.

Und was noch dazu kommt, ist auch die Geselligkeit. Ich finde zum Beispiel manchmal beim Streckenfliegen schade, da gehst du dahin, dann sitzt du gemeinsam vielleicht noch für eine kurze Zeit und nachher fliegt jeder irgendwo davon und irgendwann hast du dich aus den Augen verloren und wenn du zusammen, sagen wir 3 Stunden auf den Berg gehst, da erlebst du einfach mehr zusammen.

Ad Nubes: Auf den Videos sieht man dich aber nur alleine. Hast du jemanden mit, der dich aufnimmt?

Peter: Die meisten Hike and Flys mache ich alleine, aber ich gehe natürlich sehr gerne auch mit Leuten. Es ist auch ein bisschen Artefakt vom Video, weil da alles stimmen muss. Ich mache nur bei Sonnenschein Videos, aber ich gehe schon viel auch mit anderen Leuten hiken. Aber wenn ich dann auf den Gipfel gehe, den ich schon gefilmt habe, dann nehme ich das nicht noch mal auf. Und ich mache viel mit meinem Hund, das ist auch ganz schön.

Ad Nubes: Wie kannst du das erklären? Warum ist das ein besonderes Gefühl, wenn man vorher irgendwo hochgelaufen ist? Ich habe das auch erfahren, das ist irgendwie ein ganz befreiendes Gefühl, woher kommt das?

Peter: Ich weiß nicht, der Berg gehört mehr dir finde ich, du hast ihn ja bezwungen, ist ein bisschen blöd gesagt, aber es ist einfach eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Berg und dieser Höhe und ich finde, du kriegst auch viel mehr mit, wenn du da den Weg hochgehst. Wie es im Tal ist, wie es in halber Höhe ist, wie es oben ist. Ein bisschen schwitzen, das ist, was guttut.

Ad Nubes: Für die Figur?

Peter: Ja.

Ad Nubes: Nach welchen Kriterien wählst du deine Hike and Fly Gebiete aus?

Peter: Die sollen natürlich schön sein, oder? Und schön heißt häufig auch abwechslungsreich, was ich schön finde, ist, auch wenn eine Wanderung zum Beispiel durch verschiedene Täler führt oder über einen Rücken und dann siehst du noch in weiteres Tal hinein. Es darf auch manchmal spektakulär sein oder auch schwierigere Hikes oder auch ein bisschen Special. Weißt du, ein schönes Bergrestaurant oder so, das ist auch immer nett. Oder ein uriges Bähnli. Manchmal macht man ja auch den ersten Teil mit einem kleinen Bähnli, da habe ich die ganz Kleinen am liebsten, so wie sie zum Beispiel im Engelberger Tal sehr häufig sind, wo du mit Jetons bezahlst. Das sind die schönen Dinge, die das würzen. Ich finde es auch schön, im Winter zu gehen, im Winter zu fliegen über Schnee finde ich furchtbar schön. Da ist natürlich dann die Frage, geht das mit den Schneeschuhen und geht das zum Starten. Das sind dann noch andere Kriterien.

Ad Nubes: Die Hikes, die du in den Videos vorstellst, sind aber nicht so besonders extrem. Der Höhenunterschied ist auch für den normalen Piloten oder den normalen Wanderer zu bewältigen.

Peter: Ich möchte eigentlich Hikes machen, zwei oder drei, die sind T 3 oder T 4, aber ich möchte im Grundsatz Hikes machen, die jeder durchschnittliche Wanderer und Flieger nachvollziehen kann. Das ist eigentlich mein Ziel. Es gibt auch Bücher zu ganz extremen, die klettern irgendwelche Nordwände hoch und fliegen dann runter. Aber das machen die selber, aber niemand macht Ihnen das nach, das ist nicht mein Ziel.

Ad Nubes: Das sind normale Wanderwege, die du vorstellst. Da sind keine Kletter-Passagen dabei, sondern normale Wanderungen?

Peter: Kann mal sein, dass irgendwo eine Kette ist, wo man sich halten muss oder exponiert ist. Das sage ich dann auch immer, wenn es schwieriger wird, aber die dreiviertel oder vierfünftel der Touren, die ich da beschreibe, sind eigentlich ganz einfach zu gehen.

Ad Nubes: Was heißt T3 oder T4 die du eben erwähnt hast.

Peter: Das ist vom Schweizer Alpenclub eine Skala, die die Schwierigkeit von Wanderungen beschreibt. Vielleicht ist die nicht überall gebräuchlich, T 4 ist zum Beispiel, dass du abstürzen könntest. Du musst wirklich trittsicher sein und vielleicht Mal eine Kette oder eine kurze Kraxelei. Schwindelfrei sein, das gehört dazu.

Ad Nubes: Sind das Gebiete, die du selbst auswählst oder hast du einen großen Bekanntenkreis, der dir Tipps gibt?

Peter: Die gibt es auch, ja. Was mich sehr beeindruckt hat, ist, dass das Buch von Werner Bösch, ich weiß nicht, ob du es kennst, 50 Traumtouren Hike and Fly in der Schweiz. Der hat mich inspiriert. Viele seiner Touren mache ich nach und mache dann ein Video. Er hat keine Videos gedreht, einfach Fotos und Texte. Ich finde das bisschen süffiger, ein Video zu haben. Aber da lasse ich mich natürlich inspirieren. Es gibt viele Online-Portale, wie burnair oder Paragliding 365 oder so, da sieht man die Gipfel, wo man gut fliegen kann. Genau genommen gäbe es noch viel mehr Ziele. Es gibt wahrscheinlich viel mehr Ziele, als man machen kann. Für mich ist natürlich auch noch die Distanz ausschlaggebend, ich würde gerne mehr im Tessin und mehr im Berner Oberland oder in der Westschweiz Dinge machen, aber dann sind die Reisezeiten halt ein wenig höher.

Ad Nubes: Was war so der maximale Höhenunterschied, den du bisher bewältigt hast?

Peter: Das ist meistens so maximal 1200 Meter. Ich mache manchmal auch bei gewissen Wettbewerben mit. Da macht man natürlich viel mehr Höhenmeter teilweise. Da geht es teilweise bis über 2000 oder 2500 Höhenmeter.

Ad Nubes: Das wäre nichts für mich. Wie bereitest du dich vor, mit Fitnesstraining, Laufen, Fitnessstudio oder ist das Hiken dein eigener Fitnessplan?

Peter: Ich versuche, regelmäßig zu joggen, das ist mir schon wichtig. Ich denke, das ist am besten, um eine Grundfitness beizubehalten, vielleicht zweimal in der Woche zu joggen. Am Wochenende versuche ich schon was zu machen, auch mit regelmäßigen Höhenmetern. Man könnte immer noch mehr machen, ich bin nicht wahnsinnig, ich meine, ich bin kein Topathlet.  Ich mache das eigentlich nur so für mich und ich finde das toll. Ich kenne Leute, die jetzt gerade für die X-Alps trainieren, die gehen da ganz anders ans Zeug.

Ad Nubes: Wenn man so was mal gemacht hat, dann wertschätzt man das richtig, was die da für Leistungen bringen.

Peter: Das ist wahnsinnig, das über mehrere Tage dann meistens noch, das ist schon ganz enorm.

Ad Nubes: Achtest du denn auf die Startplätze? Das ist oft eine Herausforderung, wenn du einen Hike machst, auch noch gute Startplätze zu finden, ist das ein Auswahlkriterium für dich?

Peter: Ja und nein. Über der Baumgrenze ist es häufig leicht, einen guten Startplatz zu finden, vor allem wenn die Bergkuppen, wie soll man sagen, gemäßigt sind, also eher rund. Es gibt wirklich runde Kuppen, wo du fast in jede Richtung runterfliegen kannst. Bei jeder Windrichtung, etwa der Kaiserstuhl im Engelberger Tal, fällt mir gerade ein, der ist wirklich in 360 Grad einfach so ein runder Berg. Starten im Schnee kann schwieriger sein, da hatte ich auch schon unangenehme Erfahrungen, wo ich einfach nicht weggekommen bin.

Ad Nubes: Da musstest du in diesem Fall dann wieder herunterlaufen?

Peter: Einmal musste ich wieder herunterlaufen, da bin ich so in dem Schnee eingesunken, da konnte ich einfach keinen Startlauf hinbekommen und der Wind kam erst noch vom Rücken. Sonst würde ich nicht sagen, dass es schwieriger ist oder im Gegenteil, du hast häufig mehrere Auswahlmöglichkeiten, wenn du hochläufst, dann siehst du vielleicht schon eine halbe Stunde unter dem Gipfel, hier ging es auch und bisschen andere Richtung geht auch, irgendwie findet man dann immer etwas eben den Unterschied finde ich vor allem darin, dass du halt selber Entscheiden musst: Jetzt starte ich hier.

Ad Nubes: Gerade für den Anfänger, der seinen Schein gemacht hat, ist es eigentlich nicht empfehlenswert direkt danach Hike and Fly zu machen, weil man ja wirklich schon seine eigene Startentscheidung treffen muss. Möglicherweise alleine am Berg, muss dann in der Lage sein, selbst zu entscheiden.

Peter: Ja, aber weißt du, ich finde das eine trügerische Sicherheit. Ich mein, wenn du da so im Rudel fliegst oder startest, dann denkst du immer, wenn der andere das macht, dann ist das sicher, das ist überhaupt keine Garantie. Es hat schon Unfälle gegeben an sehr stark frequentierten Startplätzen, wo die Leute rausgeflogen sind, aber die Windverhältnisse waren eigentlich schlecht. Also es ist manchmal eine Scheinsicherheit, diese Rudelentscheidung oder diese Schwarmintelligenz.

Ad Nubes: Es geht jedem Anfänger so ähnlich. Ich habe mich auch am Anfang zu sehr auf andere Leute verlassen, aber das entwickelt sich dann mit der Zeit. Ist denn in der Schweiz Startplatzzwang? Bei uns in Deutschland darf man nur vom zugelassenen Startplatz starten.

Peter: Ja, da haben wir ein bisschen mehr Spielraum in der Schweiz. Einen Startplatzzwang gibt es eigentlich nicht in der Schweiz. Es gibt Naturschutzgebiete, wo du nicht starten darfst, aber sonst ist das eigentlich frei, man darf sogar auf Weiden starten, im Prinzip darfst du überall starten.

Ad Nubes: Du musst noch nicht mal den Besitzer von der Weide fragen?

Peter: Nein, in der Schweiz gibt es eine Regelung, dass Weiden betreten werden können. Das ist auch für die Wanderer gültig und was man betreten darf, da darf man auch starten und du musst da eigentlich nicht fragen, aber natürlich, wenn da jemand ist, und da ist meistens niemand, dann frage ich natürlich immer, ob das okay ist.

Ad Nubes: Das ist noch lockerer als in Österreich. In Österreich muss man theoretisch den Geländehalter fragen, ob man starten darf und dann ist bei euch noch lockerer oder besser gehandhabt.

Peter: Wir haben mehr Freiheiten hier, das ist toll in der Schweiz.

Ad Nubes: Die Schweiz ist ein Vorzeigeland, wenn es um die Reise per Bahn geht, sind alle deine Gebiete einfach zu erreichen, die du dir auswählst.

Peter: Ich mache nur Videos von Touren, die man mit dem öffentlichen Verkehr erreicht. Das hast du, glaube ich, schon erkannt, ich habe ein Muster. Ich mache das immer ähnlich, in der Regel nehme ich als erste Szene den Bus oder den Zug auf, der mich dahin gebracht hat, und ich finde das eigentlich auch cool, dass da die Leute auch ohne Auto hinkommen können und ich persönlich schätze es sehr. Ich wohne mitten in Zürich in der Stadt, ich habe gar kein Auto, ich schätze es auch sehr, dass ich nicht zum Auto zurückfliegen muss, sondern vielleicht auch auf der Rückseite des Berges oder vielleicht, wenn sich ein Streckenflug ergibt, das weiß man nie so im Voraus. Und wenn ich dann nicht zum Auto zurückmuss, finde ich es auch eine schöne Geste der Natur gegenüber, dann bin ich ziemlich ökologisch unterwegs. Das sind so meine Gründe, dass ich diese Videos eigentlich nur so mache.

Ad Nubes: Habt ihr so was wie ein Deutschland-Ticket in der Schweiz? Bei uns gibt es seit zwei, drei Jahren ein Deutschland-Ticket.

Peter: Ja, ich habe davon gehört, es gibt Leute, die haben das Generalabonnement, so nennt sich das, das hat nichts mit Krieg zu tun und es gibt das Halbtagsabonnement, wo du einfach die Hälfte zahlst, das haben die meisten Schweizer, da kann man günstiger fahren.

Ad Nubes: Was kostet das?

Peter: Das Halbtagsabonnement kostet 165 Franken im Jahr. Wenn du dann ein paar Mal in der Schweiz unterwegs bist, dann kann sich das schon relativ bald auszahlen.

Ad Nubes: Hast du Tipps für Anfänger, die mit dem Hike and Fly anfangen wollen? Worauf sollte man besonders achten?

Peter: Ich finde, man sollte sich nicht zu sehr verunsichern lassen. Es ist manchmal nicht sicher, wenn man sich auf andere verlässt. Man muss sowieso selber entscheiden, einfach mal machen, einfach ausprobieren. Wenn du es nicht allein machen willst, dann kannst du dich einem Club anschließen oder auch Flugschulen bieten zum Teil Hike and Fly Days an. Es gibt auch massenweise Zirkel mit WhatsApp-Gruppen, wo die Leute zusammen gehen. Das ist auch sehr, sehr schön, aber ich finde, man sollte das einfach mal machen, muss nicht gerade was sauschwieriges machen. Das Material ist schon noch wichtig, ein Paar anständige Schuhe musst du haben, nicht allzu schwere Ausrüstung. Einfach an diesen Wettbewerben mal teilnehmen. Es gibt ganz einfache Wettbewerbe, wo man nicht wahnsinnig fliegen muss und wo man auch nicht wahnsinnig fit sein muss. Das ergibt einen wunderbaren Eindruck. Was machen die anderen Leute, wer kommt weiter und das macht Spaß.

Ad Nubes: Wir haben das gerade vorhin schon mal erwähnt. Alle Berge, wo du Hike and Fly machst, kommen aus deiner eigenen Erfahrung heraus oder hast du da auch viele Tippgeber in deinem Freundeskreis?

Peter: Ich plane das sehr gerne alleine, das ist ein Teil der Vorfreude. Das Teilen manche Leute nicht. Ich lese gerne Karten, ich überlege mir, wo ich hochgehe, wo ist es vielleicht steil, wo ist es sonnig, wo ist es schattig, um welche Uhrzeit bin ich wo. Das finde ich ein Teil der Freude und deshalb bin ich häufiger der, der die Idee bringt, als dass jemand anderer zu mir kommt und sagt, komm, wir könnten doch dahin gehen.

Ad Nubes: Und das sind natürlich auch paradiesische Zustände für Hike and Flyer in der Schweiz, wenn ihr dann überall starten dürft.

Peter: Das ist schon schön.

Ad Nubes: Hast du trotzdem ein Lieblings-Hike and Fly Berg.

Peter: Ich habe eigentlich gerne Abwechslung, wenn ich etwas Neues machen kann, das ist immer am schönsten. Es gibt aber schon ein paar Berge, die finde ich wunderschön. Ich habe das Engelberger Tal sehr gerne. Gerade das untere Engelberger Tal, da gibt es viele ganz einsame Gipfel, auf dem Titlis ist es ein wenig überlaufen, aber weiter unten gibt es viele, viele schöne Gipfel, so zum Beispiel das Buochserhorn oder der Arvigrat, die sind auch sehr abwechslungsreich oder das Rüth im Prättigau ist auch wunderschön, da ist man häufig nicht alleine.

Ad Nubes: Nutzt du denn für deine Hike and Fly auch einen Streckenflügel oder es sind nur Abgleiter, die du machst.

Peter: Das kommt natürlich sehr auf die Jahreszeit drauf an, aber neulich waren wir im Tessin und wir sind nachher 3 Stunden geflogen, zweistündige Wanderung gemacht und 3 Stunden geflogen, also das war ganz toll. Das ist ein bisschen Glückssache natürlich und es hat für mich nicht oberste Priorität. Meine Freunde, die ganz angefressen sind vom Streckenfliegen, die benötigen jede Sekunde zum Streckenfliegen und noch ein Kilometer dranzusetzen. Ich bin da nicht so, ich bin nicht so drauf aus, das bis zum Letzten zu optimieren. Lauf dann vielleicht auch noch hoch, wenn es schon fliegt. Ich fliege gerne auch weit, wenn das geht. Die typische Hike and Fly Saison ist Herbst, dann ist das seltener der Fall. Wie schon anfangs gesagt, ich finde es wunderbar über Schnee zu fliegen, dann ist meistens nichts mit Thermik. Aber ist trotzdem wunderschön.

Ad Nubes: Du machst Hike and Fly das ganze Jahr über?

Peter: Ja.

Ad Nubes: Nutzt du überhaupt noch die Seilbahn oder ist das ein Tabu für dich?

Peter: Ja, doch schon. Wenn es Seilbahn hat, nutze ich die schon auch, also nicht nur. Manchmal nehme ich die Seilbahn und anschließend laufe, aber schon gerne als Einstieg. Da bin ich nicht dogmatisch, dass man sagt, keine Seilbahn zu nutzen, das kann man sehr schön kombinieren.

Ad Nubes: Man hat öfter das Problem am Startberg, gerade in der Schweiz, wenn man es so frei ausüben kann, dass du keinen Windanzeiger hast. Gibt es einen Tipp oder einen Trick, wie man sich einen Windanzeiger basteln kann?

Peter: Seit einiger Zeit habe ich tatsächlich immer ein paar Handschnüre dabei, die ich irgendwo an eine Tanne oder so fest mache. Ich finde, das hat mir schon geholfen. Manchmal ist es, gerade wenn es so thermisch ist und der Wind aus allen Richtungen kommt, schon schwierig sein. Wenn der Wind sehr eindeutig aus einer Richtung kommt, dann spürst du es sehr gut im Gesicht oder man muss nur die Ohren in den Wind halten und dann spürst du, wo der Wind herkommt. Aber ich finde schon, wenn es sehr thermisch ist und schwach windig, dann kommt der Wind manchmal von allen Seiten, da ist man froh, wenn man ein Schnürchen hat.

Ad Nubes: Du benutzt Hanfseile, die dann mit der Zeit verrotten.

Peter: Ja, genau, also natürlich kein Plastik.

Ad Nubes: Hast du Stäbchen dabei? Bei Schnee hat man ja oft das Problem, dass der Schirm runterrutscht, dass du den Schirm arretieren kannst oder hast du so Probleme noch nicht gehabt bisher?

Peter: Doch Probleme hatte ich schon gehabt, aber ich habe leider diese Stäbchen nicht. Ich habe schon Rutschprobleme gehabt, wenn es steil ist, aber ich bin meistens noch weggekommen irgendwie. Du kennst das, wie ich sehe.

Ad Nubes: Ich habe es auf Videos gesehen. Ich mache ab und zu mal ein Hike and Fly. Ich fliege halt wirklich gern ein großes Gurtzeug, der ist nicht so nervös, die Leichtgurtzeuge sind oft nervös und das gefällt mir überhaupt nicht und ich habe gerne in der Luft meine Ruhe.

Peter: Das ist vielleicht auch noch schon was, was bisschen anspruchsvoller ist. Ich denke, man braucht mit diesem Ultraleichtgurtzeugen stärkere Nerven und die habe ich manchmal eben leider auch nicht.

Ad Nubes: Was für ein Gurtzeug fliegst du denn?

Peter: Ich habe das Skywalk X-Alps Range 2.

Ad Nubes: Aber mit deinem Hund fliegst du ein Sitzgurtzeug?

Peter: Nur mit dem Hund fliege ich ein Sitzgurtzeug, dann habe ich das Advance Easyness, mit dem Hund geht das nicht mit dem Liegegurt, der muss mir dann auf den Beinen sitzen, das geht das nur so.

Ad Nubes: Welchen Schirm fliegst du?

Peter: Ich fliege jetzt neu den Phi Allegro X-Alps, also ein leichter Schirm.

Ad Nubes: Nur den oder hast du da noch einen?

Peter: Ich habe noch einen Single Skin, der ist aber schon ein bisschen in die Jahre gekommen und ich habe noch einen alten Ozone, den fliege ich aber eigentlich nur in rauen Verhältnissen, im Sand und so.

Ad Nubes: Wie kamst du auf die Idee, mit deinem Hund zu fliegen?

Peter: Ja, ich finde das einfach was Schönes, mit dem Hund unterwegs zu sein. Wir haben noch nicht so lange den Hund, der ist erst 2 Jahre alt und habe mich informiert, mit welcher Hunderasse das gehen würde und wir haben einen Jack Russell, der hat ein ziemlich angstfreies Gemüt. Das ging eigentlich von Anfang an supergut und ich finde das wirklich schön, wir haben beide viel Freude dran.

Ad Nubes: Hast du extra die Hunderasse so ausgewählt, in dem Bewusstsein, dass er das mitmachen würde?

Peter: Ja, ich habe natürlich ein paar Videos auch geschaut von Leuten, die mit großen Hunden fliegen. Wenn du so einen Schäferhund oder sowas hast, dann brauchst du einen anderen Schirm, das ist dann wie ein Tandem. Wenn der Hund 10 Kilo auf die Waage bringt oder 15 Kilo oder sogar mehr, brauchst du eine andere Schirmgröße darüber. Mein Hund wiegt jetzt 6 Kilo, das geht gerade noch so mit dem gleichen Schirm. Ich kann ihn auf den Beinen halten. Den großen Hund musst du unten anmachen, finde ich so besser. Eben auch der Charakter, ich weiß nicht, ob alle Hunde so abenteuerlustig sind, aber die Rasse, die ist das auf jeden Fall.

Ad Nubes: Der Hund genießt das auch?

Peter: Ja, beim ersten Mal hat er ein bisschen Angst. Er hat immer seinen Kopf zwischen meine Beine gesteckt und hat nicht runtergeschaut. Aber jetzt seit einem Jahr schaut er runter und schaut die Vögel an und ich glaube, der genießt das.

Ad Nubes: Hat er eine Brille auf gegen den Zugwind?

Peter: Habe ich schon ausprobiert, er streift sie ab. Kälte ist ein großes Problem, wenn du mit dem Hund fliegen willst, musst du den einpacken, richtig einpacken.

Ad Nubes: Ich muss gestehen, ich schaue mir schon lange deine Videos an. Das H + F, das mathematische „und“, das ist mir erst später aufgefallen, das soll die Schweizer Flagge symbolisieren.

Peter: Ja, das ist eine Spielerei, auch mit der Farbe.

Ad Nubes: Das ist mir zuerst nicht aufgefallen, das sieht aus wie die Schweizer Flagge.

Peter: Ich bin kein Patriot, aber ich finde die Schweiz schon klasse zum Hike and Fly fliegen.

Ad Nubes: Du bist doch original Schweizer, oder?

Peter: Ich bin schon Schweizer, ja.

Ad Nubes: Und du wohnst schon immer in Zürich?

Peter: Nein, ich bin in Basel geboren.

Ad Nubes: Deine Mütze ist sehr auffällig. Deine Hike and Fly Mütze, die rot-weiße mit dem Logo vorn drauf. Hast du dir die extra anfertigen lassen?

Peter: Ja, ich habe verschiedene Mützen. Ich habe auch für den Engelberg Cup. Ich habe das schon für die Videos gemacht, weil ich finde, das hat einen Wiedererkennungseffekt und heute muss alles gebrandet sein. Du hast bestimmt ein Logo für deinen Blog.

Ad Nubes: Ja, habe ich, aber eine Mütze habe ich mir noch nicht angeschafft, muss ich vielleicht noch machen.

Peter: Mach doch mal.

Ad Nubes: Wo kann man sich die fertigen lassen?

Peter: Überall bei Ebay oder du auch AliExpress oder so. In China kannst du das machen lassen, das ist ganz leicht.

Ad Nubes: Machst du auch Biwak fliegen?

Peter: Nein, ich habe Freunde, die da draufstehen und ich habe wahnsinnige Hochachtung davor. Aber mir ist das ein bisschen zu hart, muss ich sagen. Ich bin da vielleicht auch schon zu alt. Ich finde das etwas super Tolles, damit kannst du wahrscheinlich eben das Naturerlebnis, das wir eingangs hatten, kannst du noch um Faktor x verstärken. Ich selber bin, muss ich sagen, der Kreditkartenflieger, wenn es so um mehrtägige Hike and Fly geht, ich finde das was Tolles. Ich bin eben meistens im Sommer so 4 oder 5 Tage mit einem Freund durch die Schweiz, jeden Tag an einem anderen Ort, aber dann nicht mit dem Zelt, sondern mit der Kreditkarte.

Ad Nubes: Im Tal landen irgendwo und übernachten.

Peter: Ja genau. Was ich ganz toll finde, sind die mehrtägigen Hike and Fly Rennen, wo man ja teilweise auch in SAC-Hütten übernachtet. Weißt du, was SAC-Hütten sind? Das sind Berghütten vom Schweizer Alpenclub, es gibt viele. Manche Rennen, zum Beispiel Vercofly oder die Eiger Tour, sind ziemlich auf diese Hütten ausgerichtet, da fliegst du einfach so lange, wie es geht, übernachtest in der nächstgelegenen Berghütte und am Morgen startest du wieder auf einer schönen Höhe. Das finde ich wirklich ganz klasse, da hast du dann auch die Hüttenromantik und kannst am Abend zusammensitzen und noch austauschen. Ich habe auch nicht das Equipment dazu, man braucht ja dann auch viel Stauraum.

Ad Nubes: Ich habe das Equipment, aber nur Zelt und Matratze. Ich würde dann wahrscheinlich eher irgendwo unten im Tal übernachten und dann am nächsten Tag mit der Bergbahn hochfahren. Ich bin bekennender Warmduscher, ehrlich gesagt und kann mir das kaum vorstellen, irgendwo im Berg einzulanden, im kalten Bergsee zu baden und sich zu wäschen, das wäre nicht so meine Sache.

Peter: Ja.

YouTube

Ad Nubes: Aufmerksam auf dich bin ich durch deine YouTube-Videos geworden, die haben mir wirklich gut gefallen. Die Aufmachung ist immer genau identisch, der Aufbau fängt immer mit „Hi Hike and Fly Pilots, welcome whats up“. Finde ich echt klasse von dir. Die ersten 4 Videos waren ein bisschen anders aufgebaut, aber dann hast du dich irgendwann mal festgelegt auf diesen Spruch und diesen Aufbau. Wieso hast du so ein festes Schema?

Peter: Ja, mich überzeugt das einfach, ich will eigentlich 2 Dinge machen mit den Videos. Ich möchte einerseits Wissen vermitteln, wie man dahin kommt, wo kann man hochgehen, wo kann man da starten. Also wirklich Know-how wie die Tour abläuft und auf der anderen Seite ganz entgegengesetzt möchte ich die Stimmung rüberbringen. Die Musik ist auch ganz wichtig. Ich spreche zuerst und dann bin ich ruhig und dann lasse ich quasi die Bilder sprechen und die Musik und diese beiden Dinge, die sind mir eigentlich sehr wichtig. Dass man einerseits praktische Informationen hat, aber auch Lust kriegt auf sowas. Und auch ein bisschen in diese Stimmung eintauchen kann. Und das finde ich, hat sich bewährt, das hat sich jetzt einfach so eingespielt.

Ad Nubes: Dein Englisch mit dem Schweizer Akzent, das hört sich schon nett an.

Peter: Ja, kann man nichts machen.

Ad Nubes: Warum machst du deine Videos auf Englisch?

Peter: Ja, das war so eine Entscheidung, du weißt, die Schweiz ist mehrsprachig und ich wollte eigentlich die Romanen und die Tessiner nicht ausschließen, die sprechen meistens besser Englisch als Deutsch und auch wir haben auch Experten, die in der Schweiz arbeiten und deshalb habe ich gedacht Englisch. Die Deutschschweizer verstehen in der Regel genug Englisch, dass sie so einfache Dinge verstehen können.

Ad Nubes: Liest du deine Texte vom Teleprompter ab oder machst du das wirklich aus dem Kopf heraus?

Peter: Manche Infos habe ich auf dem Handy, gerade die Zahlen, die kann ich mir schlecht merken. Ich schneide dann das Zeug auch zusammen, wenn ich mich verhasple, dann schneide ich das. Das ist viel Arbeit, aber das macht dann das Video auch schön, wenn alles aus einem Fluss kommt.

Ad Nubes: Wie groß ist der Arbeitsaufwand für ein Video?

Peter: Riesig eigentlich. Ich versuche immer ein Video immer unter 4 Minuten zu halten, meiner Ansicht nach haben die Leute länger keine Zeit, aber für ein 4-Minuten-Video. Ich bin Perfektionist und ich will wirklich jeden Schnitt so haben, dass er stimmt und die Musik noch. Ich habe schon ein paar Stunden, vielleicht 8 Stunden oder so für 4 Minuten Video, viel Arbeit.

Ad Nubes: Echt so viel Arbeit steckt da drin, Wahnsinn. Hätte ich nicht gedacht.

Peter: Ja doch, wenn man die Musik reinrechnet, die mache ich ja selber. Die Musik ist von mir und das braucht dann diese Zeit.

Ad Nubes: Was mir auch gut gefallen hat, sind deine zwei How to Videos, eines mit dem Fliegen mit dem Hund und dann noch, dass man halt nicht in irgendwelche Seile reinfliegen soll.

Peter: Das ist speziell in der Schweiz, weil da gibt es Täler, da sieht man das Kabelgewirr wirklich kaum.

Ad Nubes: Ein Video, das heraussticht, ist auch das von Halloween.

Peter: Ich würde eigentlich gerne mehr solche Dinge machen, das lockert die Sache auch ein bisschen auf.

Ad Nubes: Mir hat es sehr gut gefallen.

Peter: Danke.

Livetracking Live Ranking App

Ad Nubes: Du entwickelst eine Livetracking Live Ranking App. Wie kommst du auf die Idee?

Peter: Das ist eigentlich aus der Not geboren, ich habe mit dem Engelberg Cup angefangen, mein eigenes Rennen und damals gab es einfach nichts Vernünftiges und ehrlich gesagt, es gibt auch heute noch, glaube ich, nichts Vernünftiges. Da habe ich einfach verwegen gedacht, mache ich selber was, denn mich fasziniert die Technik auch. Und ich liebe es zu programmieren. Ich habe damit angefangen, erst kleiner und dann habe ich etwas Unterstützung noch gekriegt vom SHV, das ist der schweizerische Hängegleiterverband, der mich da auch ermutigt hat, weiterzumachen, und dann ist die App für Iphone für IOS dazu gekommen. Schritt für Schritt gewachsen. Das ist eigentlich aus dem Eigenbedarf so geworden, dass ich da auch andere Rennen damit unterstütze und mir macht es auch Spaß. Ich bin auch bei anderen Rennen mit dabei und fliege selber, aber ich kümmere mich auch um die Technik, und das finde ich was Tolles und gibt die Möglichkeit, die Community ein bisschen zu unterstützen, mit einem Tool, das wirklich einfach ist und trotzdem Spaß macht und Informationen. Das war so die Motivation.

Ad Nubes: Ich glaube, du listet das auf, aber ich frage trotzdem mal, wie viele Wettbewerbe benutzen die App?

Peter: Oh ja, da müsste ich am gescheitesten schnell auf der Webseite schauen. Es ist gerade noch eines in Slowenien dazugekommen. Im Jahr 2025 werden es zwar wahrscheinlich so 5 bis 6 Rennen sein, die das nutzen, und ich denke, dass da noch ein paar dazu kommen werden, in der Zukunft. Das System hat sich auch deutlich verbessert.

Ad Nubes: Hat sich das für dich finanziell gelohnt, die App zu entwickeln?

Peter: Ja, eigentlich nicht, das ist technisch doch nicht ganz so trivial. Gerade die Apps zu programmieren, für unterschiedliche Systeme, da geht schon viel Zeit drauf. Ich mache das gerne, aber ich glaube, wenn ich das in Stundenlohn umrechnen würde, dann käme dabei nicht viel raus.

Ad Nubes: Bist du Profi-Programmierer?

Peter: Nein, ich bin eigentlich Psychologe von Beruf und arbeite jetzt im Gesundheitsdepartement des Kantons Zürich, also eigentlich was ganz anderes. Gut, ich versuche die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben, das ist mehr auf Projektmanagement-Ebene und nicht auf einer Programmier-Ebene. Ich bin wirklich ein quasi Hobbyentwickler, habe mir das selber beigebracht, aber ich habe das immer schon sehr gerne gemacht und in letzter Zeit hilft mir die KI noch ein bisschen dabei. Es wird immer einfacher.

Engelberg Cup

Ad Nubes: Kommen wir zum Engelberg Cup. Wie kamt ihr auf die Idee zu diesem Wettbewerb?

Peter: Das war meine Faszination für diese Wettbewerbe, das hat mich wirklich gepackt. Ich habe eben dir erzählt, der Erste war im Frutigen und dann wollte ich eigentlich möglichst alle Wettbewerbe, die in der Schweiz existieren, mal erleben und ich glaube, das habe ich auch fast geschafft. Ich fand die alle toll und damals war es auch noch ein Riesen Run und viele waren ausgebucht und ich dachte, ich mache meinen eigenen mit ein paar Freunden. Das war gar nicht so einfach, zuerst wollte ich in Davos was aufziehen und da hat es dann irgendwie nicht geklappt, die Umstände waren schwierig. Dann hat einer gesagt, hey, mache das doch im Engelberger Tal und jetzt schlägt mein Herz für das Engelberger Tal, das ist ein schöner Ort.

Ad Nubes: Ist das weit von dir entfernt oder ist das in der Nähe von Zürich?

Peter: Ja, weißt du, in der Schweiz ist alles nah. Ich habe eineinhalb Stunden, da bin ich im Engelberger Tal mit dem Zug, das ist gerade südlich von Luzern. In Luzern bin ich in einer Stunde.

Ad Nubes: Habt ihr das gemeinsam entwickelt, mit der Ramona, Martin, Dani und du? Oder ist das auf deinen Gedanken hin entwickelt worden?

Peter: Die sind später dazu gekommen. Ich habe einfach gemerkt, mir ist es wichtig, dass wir das zusammen machen können. Ich wohne in Zürich und das ist nicht dasselbe wie die Leute, die da wirklich im Tal wohnen. Die anderen drei wohnen wirklich im Engelberg und in Wolfenschiessen. Das ist wichtig für die Verbundenheit mit den lokalen Bauern, Gewerbe und Hotels. Und so ist eine gute Kombination. Ich bin immer noch der, der am meisten für diesen Cup macht, aber die helfen mir sehr viel für die lokale Vernetzung.

Ad Nubes: Kannst du mal die Aufgabe erklären, was die Aufgabe des Rennens ist?

Peter: Wir haben bei den letzten Durchgängen einen Score Race gemacht. Das Wichtigste sind die Turnpoints, das sind so quasi diese Zylinder, die da irgendwo in der Gegend stehen. Mit unterschiedlichem Durchmesser, den man teilweise durchfliegen kann und teilweise am Boden erreichen muss, das kann man im Reglement halt so festlegen. Und dann gibt es im Wesentlichen zwei Races Prinzipien, das eine ist das Score Race, das heißt, du kriegst einfach einen Punkt für jeden Turnpoint, den du gemacht hast. Und du kannst aber die Aufgabe frei gestalten, also du kannst auch einen auslassen oder die Reihenfolge nach deinem Geschmack oder deiner Strategie, muss man vielleicht besser sagen, gestalten. Die andere Form nennt sich Race to go, da ist die Reihenfolge vorgeschrieben.

Wir machen jetzt dieses Jahr das erste Mal wahrscheinlich ein Race to go, also mit vorgeschriebener Reihenfolge. Bisher war das immer frei. Die meisten Rennen funktionieren, auch die ganz Bekannten wie das Red Bull X-Alps, im Wesentlichen ein Race to go mit vorgegebener Reihenfolge. Wir machen das jetzt auch mal so.

Ad Nubes: Ich habe gesehen, das Rennen ist schon ausgebucht. Seit wann ist das denn so beliebt?

Peter: Es ist sehr beliebt. Also ich glaube, wir sind eines der beliebtesten Rennen in der Schweiz. Wie das gekommen ist? Ich weiß auch nicht, ich glaube, wir machen irgendwas richtig, ich glaube, wir versuchen wirklich sehr offen zu sein und etwas auszudenken, was Spaß macht für alle. Ich glaube auch, das Engelberger Tal ist wirklich schön. Ich glaube auch die Technik, die einfach reibungslos funktioniert, trägt ihren Teil dazu bei und wir sind auch relativ günstig. Durch die vielen Eigenleistungen müssen wir auch nicht so wahnsinnig viel verlangen. Wir sind nicht gewinnorientiert. Ich habe mich auch bemüht, zum Beispiel Leute, wie Chrigel Maurer, dabei zu haben. Den habe ich angerufen und gesagt, kommst du noch, es wäre doch schön? Das sind natürlich auch Dinge, die ziehen und dann kommen auch andere Leute.

Ad Nubes: Was kostet denn das Startgeld?

Peter: 70 Franken kostet das Startgeld, ist aber nach Nachtessen, T-Shirt und Zwischenverpflegung eingeschlossen. Also, du kriegst auch bisschen was fürs Geld.

Ad Nubes: Wie groß ist denn der Arbeitsaufwand für die ganze Organisation, das hört sich doch sehr aufwendig an?

Peter: Ja, vor allem in den ersten Jahren, bis du das alles hast, bis du die Webseite hast und auch bei mir noch das eigene Livetracking, aber auch die Organisation mit den Leuten vor Ort oder man muss mit vielen Leuten sprechen. Gewisse Sicherheitskonzepte erstellen und so was, das ist viel Arbeit, die dann auch einfacher wird, wenn man das zwei, drei oder vier Jahre nacheinander macht.

Ad Nubes: Du stehst in der Verantwortung, wenn da irgendwas schiefläuft im Wettbewerb. Ihr habt da zwar einen Haftungsausschluss, aber wahrscheinlich könnt ihr euch dann auch nicht ganz rausreden, wenn etwas passieren sollte?

Peter: Ja, diese Unterschrift ist nicht so wesentlich. Ich meine, was du einfach nicht machen darfst, ist, den Leuten etwas zumuten, was fahrlässig ist. Natürlich muss jeder selber entscheiden, aber man sollte zum Beispiel niemanden dazu ermutigen zu starten, wenn es wolkig ist, die Sicht schlecht oder Föhn ist. Das darfst du einfach nicht machen, sonst kannst du lange ein Blatt Papier unterschreiben lassen, dann hängst du trotzdem drin.

Ad Nubes: Hattet ihr schon eine Absage oder fanden die Wettbewerbe bisher immer statt?

Peter: Wir wären eigentlich jetzt schon im vierten Durchgang. Die erste Edition mussten wir absagen, wegen Regen.

Ad Nubes: Ausgerechnet die Erste.

Peter: Ja, das war schade.

Ad Nubes: Jetzt findet die vierte Edition statt?

Peter: Nein, es ist jetzt die Dritte, die stattfindet. Wir hätten 2021 schon eine gehabt.

Ad Nubes: Ausgerechnet im Coronajahr habt ihr da eine Veranstaltung organisiert?

Peter: Ja, tatsächlich, das war auch schwierig.

Ad Nubes: Die Regularien waren nicht so streng bei euch in der Schweiz?

Peter: Doch es gab schon Auflagen. Wir hätten natürlich Maskenpflicht und so, aber es war weniger streng als in Deutschland. Im Sommer war es möglich gewesen.

Ad Nubes: Zum größten Teil nehmen Schweizer teil. Ich habe gesehen, dass auch Deutsche teilnehmen wollen.

Peter: Ein paar wenige Jahre nehmen den weiten Weg, das freut uns natürlich.

Ad Nubes: Welche Länder nehmen noch teil?

Peter: Also wir hatten schon aus Frankreich, wir hatten schon aus Belgien jemanden, wahrscheinlich dieses Jahr auch wieder jemand aus Belgien. Aber die meisten Leute sind aus der Schweiz und auch viele aus der Region. Aber was mich besonders freut, ist, dass aus der französischsprachigen Schweiz immer ein paar dabei sind. Wir geben uns auch Mühe für die, wir machen alles zwei- oder sogar dreisprachig, damit wirklich niemand ausgeschlossen ist und alles versteht, auch die Briefings und so machen wir das in mehreren Sprachen.

Ad Nubes: Den Chrigel hast du schon kurz erwähnt. Wie konntest du den überzeugen, teilzunehmen?

Peter: Chrigel ist ein wahnsinnig offener Mensch, der hat gesagt, toll, dass es was Neues gibt, da komm ich. Er hat das immer unterstützt, fand das toll und ich habe ihm dann Jahr für Jahr angeboten, dass er wieder teilnimmt. Ich habe ihm natürlich gratis Startplatz angeboten und das hat er immer gerne angenommen. Dieses Jahr macht er vielleicht sogar aktiver mit, mit Livestreaming oder dass wir mal ein Interview noch machen. Ich glaube, das macht ihm auch Spaß, dass wir am Experimentieren sind und mit der Weiterentwicklung.

Ad Nubes: Ist er wirklich so bodenständig, wie er sich so gibt im Allgemeinen bei Vorträgen? Ist er wirklich so locker drauf?

Peter: Ja, ich finde schon, ich kenne ihn nicht sehr gut, aber alles, was ich bis jetzt erlebt habe, ich habe auch schon Vorträge natürlich von ihm gehört und es wirklich ein positiver Mensch und sehr umgänglich und unkompliziert.

Ad Nubes: Noch keine Starallüren an sich?

Peter: Nein, wirklich nicht.

Ad Nubes: Wie ist es so um die Finanzen gestellt? Sponsoren habt ihr, habe ich gesehen.

Peter: Ja, das ist noch ein bisschen harzig. Das sind eigentlich Kleinbeträge, die wir da kriegen. Ich verstehe das schon, auch gerade das Gleitschirmbusiness ist kein Business, wo du Riesenumsätze machst. Wenn uns eine Flugschule ein paar 100 Franken gibt, dann ist das natürlich auch viel Geld für die. Wir schätzen das wahnsinnig, trotzdem ist es für uns nicht so, dass wir in Sponsorengeldern schwimmen.

Ad Nubes: Aber auch kein Zuschussgeschäft für dich?

Peter: Nein, ich ziehe da nichts rein, wir gehen mit dem OK (Organisationskomitee, Anm. d. Red.) schön essen nach dem Rennen jeweils, aber da ist kein Gewinngeschäft.

Ad Nubes: Was kann man denn gewinnen bei dem Wettbewerb?

Peter: Verschiedene Sponsoren bieten Gleitschirmchecks und Trimmchecks an. Das geben wir ganz gerne, aber wir geben den Erstplatzierten auch ein bisschen Bargeld mit. Manche Leute haben das gar nicht nötig, Chrigel hat das nicht nötig Check zu machen, der kriegt das glaube ich auch so hin. Wir versuchen einfach, dass jeder einen Preis bekommt, wo er Freude dran hat. Wir können aber nicht wie bei Wimbledon die ganz großen Preisgelder zahlen.

Sonstige Wettbewerbe

Ad Nubes: An wie viel Wettbewerb nimmst du dann teil, über das Jahr gesehen.

Peter: Das sind vielleicht fünf bis sechs. Ich habe nicht so schrecklich viel Zeit, am liebsten wäre ich überall dabei, aber ich habe noch andere Verpflichtungen. Da komme ich vielleicht auf fünf bis sechs. Dieses Jahr mache ich wieder die Eiger Tour mit und Jura Hike and Fly also mehrtägige. Das ist auch schön, wo man dann mal wirklich so drei bis vier Tage in dieses Abenteuer eintauchen kann.

Ad Nubes: Ich habe hier eine Liste mit Wettbewerben. Ich glaube, du nimmst an allen teil, ich lese die einfach mal vor und vielleicht kannst du zu den Wettbewerben jeweils etwas sagen, da wär erst mal die Hike and Fly Swiss Championchip.

Peter: Das ist die Schweizermeisterschaft, da mache ich auch das Livetracking und hab da sehr gute Connections zu den Leuten, das findet im Kanton Obwalden statt, dieses Jahr auch wieder dreitägig. Tolle Sache, da gibt es auch einen Plausch. Ein Wettkampf, den ich nur empfehlen kann.

Ad Nubes: Nimmst du daran teil?

Peter: Ich mache da die Technik, ich werde wahrscheinlich auch ein bisschen fliegen und dann am Plauschwettkampf teilnehmen, aber an der eigentlichen Schweizer Meisterschaft kann ich nicht teilnehmen, weil ich erstens zu wenig gut bin und zweitens auch zu beschäftigt bin, dass alles klappt mit dem Ranking.

Im Nachgang geklärt: Ein Plauschwettkampf ist eine Bezeichnung von den Organisatoren der Schweizer-Meisterschaft Hike and Fly. Die eigentliche Schweizermeisterschaft HnF geht 3 Tage (Freitag bis Sonntag). Am Samstag findet dann – parallel zum 2. Renntag der Schweizer-Meisterschaft – dieser Plauschwettbewerb statt. Dieser hat eine leichtere Aufgabe und ist für Anfänger bis mittlere Piloten gedacht.

Ad Nubes: Dann gibt es hier einen lustigen Namen, Rollibock Trophy.

Peter: Ja, die musst du mal gemacht haben. Das ist im tiefsten Wallis und eine ganz urige Sache, ist auch sehr einfach, da geht man so die Hänge hoch, das sind schöne Berge, so Richtung Aletschgletscher und man fliegt wieder runter. Das ist gar nicht groß mit Thermikfliegen. Es gibt Hike and Fly Wettkämpfe, die stärker auf Kondition ausgerichtet sind, also es geht um körperliche Fitness. Aufsteigen, Runterfliegen und wieder ein Aufstieg und so weiter. Das ist einfach ein wunderbarer Wettbewerb, das sind wunderbare Leute und die machen auch immer eine Party nachher. Die haben eine Band am Landeplatz und haben einen Grill, das ist etwas ganz Schönes.

Ad Nubes: Woher kommt der lustige Name Rollibock?

Peter: Das ist eine Sage. Das ist ein Sagentier, der Rollibock, eine Mischung aus einem Bock und einem Menschen, der da offenbar in diesen Gletscherhöhlen da oben lebt, im Wallis. Da gibt es auch so ein paar Filme dazu, die da gemacht wurden, die kann man sich gerne mal reinziehen. Die Trophäe ist eine geschnitzte Sagengestalt, das dann überreicht wird.

Ad Nubes: Vercofly, Hike n Fly Contest.

Peter: Ja, Vercofly vielleicht ist einer der ältesten, den gibt es schon seit, glaube ich, 14 oder 15 Jahren. Das ist eben ein drei- oder viertägiger Wettbewerb. Da fliegst du zu den Berghütten hoch, das ist wahnsinnig schön. Es war lange Zeit mein liebster Hike and Fly, anspruchsvoller durch das hochalpine Setting, aber wunderschön, da fliegst du über den Gletschern. Leider kriselt es ein bisschen im OK glaube ich, ich weiß nicht, wie lange die das noch machen, das wäre schade, wenn der aufhört.

Ad Nubes: Dann habe ich hier den Trail Fly Lenk.

Peter: Ja, das ist auch ein ganz ein Klassiker im Berner Oberland. Zweitägiger Wettbewerb, ein sehr schöner, auch vor wunderbarer Bergkulisse. Die haben ein wunderbares Village, die Kochen wunderbar am Abend, auch für Anfänger geeignet. Im Übrigen hat das auch eine Anfängerkategorie.

Ad Nubes: Dann, das kommt mir bekannt vor, die Eigertour, das habe ich schon öfters gehört.

Peter: Ja, die ist bekannter. Da kommen die Leute teilweise aus dem Ausland, ist ein bisschen anspruchsvoller, ähnlich wie Verco Fly im Grunde genommen. Man macht einen Parkour, geht meistens bis ins Wallis runter, auch drei Tage. Ziemlich schroffe Gegend, aber es ist wunderbar.

Ad Nubes: Von den ganzen Wettbewerben, wo du teilgenommen hast, was ist denn so dein Lieblingswettbewerb? Hast du da einen Favoriten?

Peter: Lange war es eindeutig der Vercofly, weil er einfach landschaftlich wunderschön ist. Aber die Rollibock Trophy, die muss man auch mal erlebt haben, das ist etwas ganz Tolles. Die Konditions-Lastigen, man kann das auch locker nehmen und nur die Hälfte machen.

Ad Nubes: Was ist besonders geeignet für den Einsteiger in den Wettbewerb?

Peter: Habe ich gerade schon erwähnt Rollibock Trophy ist sehr gut, dann gibt es was Ähnliches in der Region Gruyère, das kennt man vom Käse, das ist der Milizköpf, der funktioniert so ähnlich, das ist Fliegerisch sehr einfach, da geht man einfach die Berge hoch und fliegt dann runter, das ist ein sehr schöner Wettbewerb. Es gibt auch einen im Alpstein, also bei Sankt Gallen, wo man als Gruppe zu dritt das machen kann. Das hat auch seinen Reiz, mit Freunden das zu machen, ist auch sehr einfach fliegerisch. Ich mache jetzt dieses Jahr das erste Mal in Montreux bei einem Hike and Fly mit. In der Romandie in Verbier gibt es einen. Ich würde sagen, einfach ausprobieren und vor allem nicht zu viel Respekt davor haben, weil du musst ja nicht auf dem Podest stehen. Das ist ja auch etwas ganz Wichtiges, sich nicht pushen zu lassen vom Wettbewerb, da wird es manchmal gefährlich. Wenn man über die eigenen Grenzen geht, das musste ich leider schon am eigenen Leib erfahren, dass das nicht gut ist. Das muss man einfach beherzigen, aber es zwingt dich ja niemand oder man kann immer irgendwo landen und den Rest zu Fuß gehen.

Ad Nubes: Ich wüsste jetzt nicht, dass es hier so viele Hike and Fly Wettbewerbe gibt hier in Deutschland oder Österreich. Wahnsinn, was ihr da an Wettbewerben habt.

Peter: Ja, ich stoße immer wieder über neue, ganz kleine. Es gibt eine Tessiner Meisterschaft im kleinen Kanton Tessin, die machen drei Rennen in der Region von Lugano. Das ist wirklich fantastisch und die machen das manchmal auch ganz einfach, zwei Tische und ein Zelt und dann geht es los.

Sonstiges

Ad Nubes: Du hast es gerade eben angedeutet, du hast schon mal einen Unfall gehabt?

Peter: Ja, ich hatte schon mal einen Unfall, da bin ich mal tatsächlich während des Rennens in eine Leesituation gestartet, was ich unterschätzt habe, und dann bin ich nicht richtig weggekommen und in einen Stall gecrasht, das war wirklich gefährlich. Das gehört dazu, das ist die Schattenseite dieses tollen Sports, dass es gefährlich sein kann und dass man wirklich mit der Risikomarge, die man einberechnet, vorsichtig sein muss, gerade, wenn man ins Rennfieber kommt.

Ad Nubes: Es ist nichts Schlimmeres passiert?

Peter: Ich musste an der Lippe genäht werden, und der Zahn ist mir abgebrochen und mein Schirm war im Eimer. Ich hatte Glück im Unglück. Ich hatte glücklicherweise noch keinen wirklich sehr schweren Unfall, ich hoffe, du auch nicht.

Ad Nubes: Nein, ich habe mir nur zweimal den Fuß umgeknickt, aber sonst ist nichts Schlimmes passiert. Aber Glück gehört auch dazu, ich habe mich schon mal falsch rum ausgedreht und konnte gerade noch so einen Startabbruch machen. Ich glaube, bisschen Glück gehört auch mit dazu. Machst du Acro?

Peter: Nein, das mache ich nicht. Da habe ich zu viel Angst. Und ich habe auch nicht das Equipment dazu. Ich mache hin und wieder ein Sicherheitstraining. Aber Acro mache ich nicht, aber ich habe großen Respekt vor den Leuten, die das machen und ich glaube, du lernst unglaublich viel über deinen Schirm, wenn du das machst. Das ist schon etwas Tolles.

Ad Nubes: Ja, also ich mache es auch nicht, aber finde es auch ganz toll. Leute, die ihren Schirm so beherrschen.

Peter: Ja, Wahnsinn.

Ad Nubes: Was für Tools benutzt du denn zum Wettercheck?

Peter: Wir haben die eine ziemlich gute Meteo Schweiz. Ziemlich gute Prognose, quasi die allgemeine Wetterprognose vom Bund. Die ist sehr präzise, aber dazu benutze ich natürlich dann noch spezielle Wetter-Apps. Ich benutze burnair und ich benutze Windy und auch Paraglidable. Ich schaue mir immer verschiedene Modelle an, auch der Schweizer Verband, der SHV hat eine Webseite, wo es sehr gute Prognosen gibt. Ich fliege nicht viel im Ausland, aber wenn du mal irgendwo an einer exotischen Destination fliegst, dann merkst du schon, dass die Windprognosen nicht so präzise sind, wie sie hier in Mitteleuropa sind.

Ad Nubes: Für die Thermik Prognose benutzt du burnair?

Peter: Bis jetzt benutze ich vor allem burnair.

Ad Nubes: Wir kommen auch schon so langsam zum Ende von dem Interview. Hast du da nur irgendwelche andere Hobbies oder machst du nur Hike and Fly?

Peter: Ich habe viele Hobbys. Ich mache noch Musik, ich spiele Bass und ich mache natürlich viel Sport. Ich mache auch noch anderen Sport, ich mache Skitouren, ich mache Hochtouren, ich spiele Badminton. Joggen habe ich schon kurz erwähnt. Sport ist schon ein wichtiger Teil für mich.

Ad Nubes: Hast du denn irgendwelche Ziele, Pläne für die Zukunft, für dieses Jahr oder für die nächsten Jahre?

Peter: Ja, ich habe schon Ideen. Ich weiß nicht, ob du das XRedRocks kennst? Das ist in Amerika ein Hike and Fly Rennen, da in den Canyons in Utah oder das X-Lakes. Ich würde da sehr gerne mal hin und da die Luft schnuppern. Oder auch nach Slowenien, ich habe Kontakte zu Leuten, die da Hike and Fly Rennen machen.

Ad Nubes: Bisher hast du dich vorwiegend auf die Schweiz konzentriert. Ich habe mal geguckt, auf XContest lädst du dir Flüge hoch, ist fast alles aus der Schweiz, bisschen was aus Österreich.

Peter: Das ist zufällig.

Ad Nubes: Wieso zufällig?

Peter: Ich lade nicht alle Flüge hoch, ich fliege schon viel in der Schweiz.

Ad Nubes: Hast du an Wettbewerben außerhalb der Schweiz teilgenommen?

Peter: Nein, bisher nicht. Bisher habe ich mich auf diese konzentriert und ich mache auch einen Kalender von den Hike and Fly Rennen, aber nur in der Schweiz. Das Recherchieren wird mir sonst zu aufwendig. Ich habe auch schon die Idee gehabt, vielleicht mal eine Europameisterschaft in Hike and Fly, das würde vielleicht auch noch dem Hike and Fly mehr Beachtung geben. Das sind die Träume, die ich habe. Ich möchte jedes Jahr auch noch eine große Bergtour machen mit dem Gleitschirm, also mit Gletschern und so was. Das sind so Dinge, die mich beflügeln oder inspirieren.

Ad Nubes: Danke für das Interview, es war sehr interessant.

Peter: Ja, danke dir für das Interesse.

Hinweis: Das Gespräch wurde zur besseren Verständlichkeit überarbeitet und unterscheidet sich vom gesprochenen.

Ähnlich wie bei Peter, dem der Engelberg Cup eine Herzensangelegenheit ist, so ist es auch bei mir, mit dem Blog Ad Nubes. Der Blog ist nicht gewinnorientiert, ich habe dennoch meine Kosten, daher würde ich mich über eine kleine Spende von dir freuen. Wie das geht, findest du im Menü Fördern.

Weiterführende Links

Peters YouTube-Kanal

Live Tracking Live Ranking

Engelberg Cup, Hike n Fly Wettbewerb

Peters Hike and Fly Fluggebiete in der Schweiz

SAC-Hütten in der Schweiz

Schreibe einen Kommentar