Ein kleiner XC Flug in Bassano del Grappa.
Prolog: Nachdem ich gestern einmal vom Gitschberg heruntergeflogen bin, ging es heute weiter nach Bassano del Grappa, dem Gleitschirmflieger Eldorado schlechthin. Auf meiner Löffelliste steht noch der 100 km Flug, wo wenn nicht hier kann so etwas gelingen?
Ich hatte den Klassiker geplant, zuerst Richtung Osten, fast bis zum Fluss Piave und dann Richtung Westen zum Monte Giove, das sollten die 100 XC km sein.
Wetter: Laut XCTherm sollten heute 100 km drin sein. Thermikbeginn um 10:30 mit einer Basis um 1600 m, am späten Nachmittag ansteigend auf 2400 m. Auf 1500 m schwacher bis mäßiger Südwind, ab 2000 m stärkerer Nordwest Wind.
Start: Auf dem neuen Startplatz ist das Starten wesentlich einfacher. Es können bis zu 4 Schirme parallel ausgelegt werden, oben ist ein kleines flaches Stück, auf der man sein Schirm ausbreiten kann. Das Ganze ist mit einem grünen Teppich ausgelegt. Für so ein Startplatz bezahlt man seine Gebühren doch gerne.
Ich hatte trotzdem einen Start-Fehlversuch, aber der zweite ging problemlos vonstatten.
11:25: Da ich per se ein Spätstarter bin und auf Nummer sicher gehe, dass auch wirklich die Thermik schon an ist, ging es problemlos nach oben. Der starke Südwind machte sich schon gleich bemerkbar, da bestätigt sich meine Entscheidung auf die B-Klasse umzusteigen als die Richtige, da es doch hier und da ziemlich turbulent war.
12:02: Dort wo die Ridge niedriger wird, mach sich der starke Südwind richtig bemerkbar, da bin ich nicht zur Antenne geflogen, sondern schon vorher umgekehrt. Das Absaufrisiko ist dort einfach zu hoch
12:50: Entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten in Bassano sehr niedrig zu fliegen, konnte ich zu diesem Zeitpunkt schon die 1600-m-Marke knacken
13:08: In der Hoffnung westlich der Brenta den Südwind weniger Start zu spüren zu bekommen, ging es weiter Richtung Westen.
13:38: Irgendwo bei Lusiana habe ich es dann man wieder verkackt, beinahe wäre ich hier abgesoffen. Zwei andere Piloten, die etwas südlicher geflogen sind, haben die bessere Linie erwischt und konnten weiterfliegen. Ich musste wieder Richtung Osten fliegen, da ich keine Thermik gefunden hatte.
Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich die 100 km nicht schaffen würde, da man spätestens um 14:00 am Monte Foracro zur Talquerung über den Fluss Astico ansetzen sollte
14:15: Zusammen mit einem Pärchen, die beide Skywalk geflogen sind, konnte ich mich wieder ausgraben. Den Willen zumindest noch zum Monte Foracro zu fliegen, hatte ich dennoch und so ging es weiter Richtung Westen
14:46: Angekommen am Monte Foracro konnte ich auf 1713 m aufdrehen. Kurze Zeit habe ich noch überlegt vielleicht doch noch zur Talquerung anzusetzen, aber das Risiko nicht mehr zurückzukommen schien mir zu hoch. So bin ich in entspannter Höhe Richtung Osten geflogen. Mein Plan war über Bassano so weit wie möglich ins Flache zu fliegen, um ein flaches oder sogar ein vollwertiges FAI Dreieck anerkannt zu bekommen.
15:07: An dieser Ridge beginnend mit dem Monte Alto geht es erstaunlich gut in niedriger Höhe weiter zu fliegen. Das habe ich mittlerweile schon öfters erfahren.
15:50: Zu meiner Überraschung konnte über dem Startplatz Antenna bis auf über 1500 m aufsteigen, bester Voraussetzung, um weit ins Flache zu fliegen.
16:01: Dort war leider nur saufen angesagt.
16:10: Auf dem Rückweg habe nochmal eine gute Thermik erwischt. Also habe ich es noch zweites Mal versucht ins Flache zu fliegen, diesmal Richtung Südosten.
16:30: Nach über 5 Stunden hatte ich keine Lust mehr zu fliegen, so bin ich direkt am Campingplatz L’Antica Abbazia landen gegangen.