Freiheit um alle Achsen – wie Acrofliegen den Flughorizont erweitert – Vortrag mit Pál Takáts

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Der bekannte Gleitschirmpilot Pál Takáts war in München, um nicht etwa an seiner diesjährigen Teilnahme an den X-Alps zu berichten, sondern um über das Acrofliegen zu referieren. Der Vortrag wurde durch den Bodenlos-Vorstand organisiert, vielen Dank hierfür. Die Veranstaltung fand im Wirtshaus zum Isartal statt. Im Folgenden gebe ich in Auszügen meiner Mitschrift des Vortrags…

Der Vortrag

Seine Begeisterung fürs Acrofliegen zog sich wie ein roter Faden durch den ganzen Vortrag. Man merkte, dass es ihm wichtig ist, dass der Funke auf uns überspringt und motivierte uns, dass wir nicht unbedingt mit dem Acrofliegen anfangen sollten, aber doch zumindest regelmäßig ein Sicherheitstraining machen sollten. Ich denke wie engagiert er beim Referieren war, sieht man an den Fotos, die ich während dem Vortrag gemacht habe:

Gleich zu Anfang kam von Pál die Frage: Wie viele interessieren sich für das Acrofliegen? Etwa die Hälfte heben die Hände, was ihn wohl ziemlich überraschte, dass so viele von uns am Acrofliegen Interesse haben. Pál erzählt kurz aus den Anfängen seiner Fliegerei: Aufgewachsen irgendwo in Ungarn. Das Acrofliegen sei dort schwierig bis unmöglich, wegen der nicht vorhandenen Berge. Streckenfliegen sei ebenfalls dort schwierig, da die startbereiten Piloten warten mussten, bis der fliegende Pilot entsprechende Höhe gemacht hat.

Pál hat ein Video mit 2 Piloten aus Venezuela gesehen, von dem er so fasziniert war, dass er mit dem Acro fliegen angefangen hat. Am Anfang gab es noch keine Acro-Schirme, sondern es wurde mit Serien-Schirme geflogen. Damit waren noch keine Infinity möglich. Infinity-Tumbling gibt es seit 2005. Seit 2005 wurde seine Webseite justacro.com gelauncht, die es auch heute noch gibt.

Pál stellte uns die Frage „Warum soll ich Acro Pilot werden“? Seine Antworten: Bringt viel für die Flugsicherheit, verbessert die Schirmbeherrschung, Beherrschung grundlegender Figuren bedeutet Sicherheit.

Groundhandling wird seiner Meinung nach vernachlässigt und sollte Teil der Schulung sein. Piloten, die an der Düne fliegen, haben die meisten Tricks drauf. Seine Empfehlung lautet, ständig zu üben.

Sicherheitstraining ist die Empfehlung von Pál. Folgende Übungen sollten mindestens durchgeführt werden:

  • Ohren anlegen mit Beschleuniger
  • Rollen
  • Vollgas fliegen, Kontrolle über die hinteren Tragegurte
  • Beschleunigt fliegen, rollen, mit den hinteren Tragegurten
  • Vollgas lösen, Vornicken, mit dem Beschleuniger stoppen
  • Gehaltene Seitenklapper
  • Seitenklapper vorschießen und wegdrehen stoppen
  • Beschleunigter Seitenklapper

Videoanalyse

Zum Abschluss gab es noch eine Videoanalyse, folgend eine Auswahl von falschen oder korrekten Reaktionen, die in den Videos zu sehen sind:

  • Nach einem Klapper überreagiert, mit der Folge eines Schirmabrisses
  • Pilot fliegt in starke Thermik, was folgt ist ein Strömungsabriss und Sackflug
  • Klapper mit Verhänger, Pilot erzeugt kurzen Stall und der Verhänger konnte gelöst werden, aber der Schirm schießt vor, konnte abgefangen werden
  • Schirm mit großen Klapper, mit anschließendem Wegdrehen und Vorschießen. Pilot zieht nicht genug auf der offenen Hälfte
  • Versuchter French Pitch, Pilot fängt nicht ab, mit der Folge eines Retterwurfes

Pál empfiehlt halber Schlag beim Thermik drehen, dabei die Außenbremsen ganz freigeben, gegebenenfalls am Tragegurt festhalten.

X-Alps

Zum Abschluss wurde uns noch ein Video zu seiner Teilnahme an der X-Alps gezeigt, das zwischenzeitlich auch auf YouTube veröffentlicht wurde.

Fazit

Bei Pál Vortrag hat man richtig gemerkt, mit welcher Leidenschaft er hinter der Acrofliegerei steht. Ich glaube vielen von uns ist nochmal vor Augen geführt worden, wie wichtig es ist, uns in der Richtung weiterzubilden.

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